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Allgemein

 

 

06Apr

Kleinod erhalten- Heimfelder Villenviertel muss besonderen Charakter bewahren

Die Neue Liberale Fraktion lehnt den Plan der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) ab  dem Villenviertel Heimfeld seinen Charakter als „besonders geschütztes Wohngebiet“ zu nehmen.

Zu dem erst gestern im Stadtplanungsausschuss geäußerten Ansinnen, alle in Hamburg bestehenden besonders geschützten Wohngebiete in ein reine Wohngebiete umzuwandeln, erklären Isabel Wiest und Kay Wolkau:

„Eine plausible Erklärung für dieses plötzliche Ansinnen blieb die Behörde schuldig. Wenn pauschal für Gesamthamburg eine solche Planung in Angriff genommen wird, liegt ein rein rechtliches Kalkül nahe. Offenbar möchte die Stadt sich für jeden Fall um jeden Preis ein Planrecht schaffen, dass ihr möglichst viele Optionen lässt. Was im Falle der Gerichtsentscheidung zum Flüchtlingsheim Harvestehude, wo es -wie in Heimfeld- um ein „besonders geschütztes Wohngebiet“ geht, kritisch sein mag, gilt nicht automatisch für den Bezirk Harburg. “

Kay Wolkau, Fraktionsvorsitzender:

„Wir erwarten, dass Planungen stets einzelfallbezogen und behutsam und nicht mit der Brechtstange von oben erfolgen. Erst vor wenigen Jahren wurde das Heimfelder Villengebiet mit dem Ansinnen, Nachverdichtungen zu vermeiden  und den landschaftsähnlichen Charakter der Gegend zu wahren, vom Bezirk Harburg unter Erhaltensschutz gestellt. Die Planungshoheit hat beim Bezirk zu bleiben.“

Isabel Wiest, Fraktionsvize und Mitglied im Stadtplanungsausschuss:

 

 „Harburg verfügt mit dem sehr kleinen Villenviertel Heimfeld über ein einziges, gewachsenes und besonders geschütztes Wohngebiet, welches die Zerstörungen des Krieges überdauert hat. Wir wollen dieses Kleinod für Harburg erhalten. Entfiele der besondere Schutz, wäre anderweitigen städtebaulichen Nutzungen Tür und Tor geöffnet. Der besondere Charakter des Viertels wäre in Gefahr. Einen entsprechenden Antrag und eine Anfrage zum Thema haben wir bereits vorbereitet.“
01Apr

Mein Scherzbeitrag zum heutigen 1. April: “ Schlag ins Gesicht für Harburger Opposition – CDU und SPD bilden ab sofort eine GroKo- Fraktionsgemeinschaft „

Der Streit der Fraktionen wegen des jüngst rüden parlamentarischen Umgangs miteinander führt nun offenbar zu einem wahren Paukenschlag. Wie CDU-Chef Fischer und SPD-Chef Heimath heute angekündigten, wird es künftig eine Fraktionsgemeinschaft zwischen CDU und SPD in der Bezirksversammlung Harburg geben. Damit verfügt die neue Fraktion, die sich ab sofort Christlich-Soziale-Allianz-Harburg (kurz: CSAH) nennt und an den Machtanspruch des römischen Kaisers Cäsar erinnert, über 33 von insgesamt 51 Sitzen.
Wir haben die Faxen dicke und wollen den Einfluss der Opposition auf ein „notwendiges Maß“ reduzieren, wird CDU Chef Fischer und zugleich neuer CSAH-Fraktionsvorsitzender zitiert.

Die jüngsten Äußerungen der Grünen-Abgeordneten Dr. Schittek haben bei uns das „Fass zum Überlaufen“ gebracht. Sie soll ihren Ausschussvorsitz abgeben. Das werden wir jetzt parlamentarisch durchdrücken, so Fischer.

Bisher ist es üblich, dass auch die Opposition Ausschussvorsitzende benennt. Diese Möglichkeit werde jetzt stark eingeschränkt. Ausschussvorsitzende, die sich zu stark inhaltlich in der Politik engagieren, stellten eine Gefahr für die parlamentarische Ordnung dar.

Es sei dem Bürger schlicht nicht vermittelbar, dass es einen derartigen Vielklang in der Bezirksversammlung gebe und jede Fraktion ständig mit neuen eigenen Anträgen daherkomme. Im Sinne der Harburger Eintracht brauchen wir eine Fraktion, die Harburgs Interessen in Reinform vertritt, so Heimath und Fischer unisono.

Jürgen Heimath (SPD), der sich künftig mit dem CSAH-Fraktionsvizeposten begnügt, betonte indes, dass sich die politischen Inhalte der Fraktionen von CDU und SPD in der praktischen Arbeit kaum unterscheiden. Bei uns herrscht ein Super-Klima. Da drängt sich eine gemeinsame Fraktion doch geradezu auf.

Das Nachsehen wird demnach die Opposition haben. Wie der Rechtsdezernent der Verwaltung mitteilte, wird es gerade bei den Ausschussvorsitzen zu deutlichen Verschiebungen zu Lasten der Oppositionsfraktionen kommen. Im Ergebnis werde es so sein, dass die CSAH künftig darüber bestimmt, welcher Oppositionsfraktion überhaupt noch ein Ausschussvorsitz zusteht. Da die neue Fraktion über weit mehr als 60% der Mandate verfüge, stehe ihr nach dem Gesetz dann das so genannte Ernennungsrecht über die Ausschussvorsitze alleine zu.

Schluss machen will die GroKo auch mit den ständigen Kurzdebatten von Anträgen im öffentlichen Teil der BV. Die Geschäftsordnung werde jetzt erneut geändert. Dann könnten alle Anträge- die nicht zur Debatte angemeldet werden-nur noch nichtöffentlich behandelt werden. Was die Zahl der Debattenanmeldungen betrifft, so wird es auch hier weitere Einschränkungen für die Opposition geben, so die CSAH.

Welche Änderungen im Einzelnen möglich sind, werden wir noch prüfen müssen. Rechtliche Bedenken bestehen aus der Sicht der Verwaltung aber zumindest bei der Behandlung so vieler Anträge stets nur im nichtöffentlichen Teil der BV, so der Rechtsdezernent.

Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet indessen, dass Bezirksamtsleiter Völsch- der von der CSAH wieder zum Bezirksamtsleiter gewählt werden will- den Rechtsdezernent gebeten hat, seine rechtlichen Bedenken gegen diese Verfahrensweise zurückzustellen. Dieser Bitte soll er pflichtgemäß auch nachgekommen sein.

(Anmerkung: Es handelt sich hier durchweg um einen offenen Aprilscherz ! )

22Mrz

Wasser ist mehr als ein Menschenrecht!

Anläss­lich des heutigen „Welt­was­ser­tages“ fordern die Neuen Libe­ralen das von der Voll­ver­samm­lung der UN aner­kannte Recht auf gutes Trink­wasser und sani­täre Grund­ver­sor­gung als Teil der Öffent­li­chen Daseins­für­sorge ernst zu nehmen.

Hierzu erklären die Ham­burger Lan­des­vor­sit­zenden der Neuen Libe­ralen, Barbara Lewy und Kay Wolkau:

„Sau­beres Wasser ist der Schlüssel für ein men­schen­wür­diges Dasein. Dem Welt­was­ser­be­richt 2015 zufolge haben welt­weit mind. 750 Mil­lionen Men­schen keinen Zugang zu sau­berem Trink­wasser. 2,6 Mil­li­arden Men­schen haben keine Sani­tär­ver­sor­gung . Das sind 37% der Welt­be­völ­ke­rung. Wir Neue Libe­rale fordern für die EU einen Rechts­an­spruch, der das Men­schen­recht auf Wasser und sani­täre Grund­ver­sor­gung ent­spre­chend der UN Reso­lu­tion durch­setzt. “

„Der Welt­was­sertag mahnt uns alle zu einem scho­nenden Umgang mit den natür­li­chen Res­sourcen und erin­nert daran, dass die Durch­set­zung von Men­schen­rechten nur in einer intakten Umwelt möglich ist. Für die Neuen Libe­ralen ist der Zugang der Men­schen zu sau­berem Trink­wasser welt­weit grund­le­gend für die Ver­wirk­li­chung von Men­schen­rechten. Gute Was­ser­ver­sor­gung muss überall für alle gewähr­leistet sein.“

„Was­ser­ver­sor­gung gehört für uns zum Kern­be­reich der öffent­li­chen Daseins­vor­sorge; darum haben Städte wie Hamburg die Letzt­ver­ant­wor­tung für eine ein­wand­frei funk­tio­nie­rende Trink­was­ser­ver­sor­gung. Das Grund­nah­rungs­mittel Wasser darf nicht in die Abhän­gig­keit des Marktes gelangen, sondern muss für alle Men­schen kos­ten­günstig und in hoher Qua­lität zur Ver­fü­gung stehen. Die Neuen Libe­ralen werden sich daher jedem Versuch einer Pri­va­ti­sie­rung von Was­ser­dienst­leis­tungen in der EU, in Deutsch­land und in Hamburg ent­ge­gen­stellen“, so Lewy und Wolkau abschließend.

09Mrz

Ärztliche Versorgung im Süderelberaum sicherstellen- Möglichkeiten zusätzlichen ärztlichen Personals ausschöpfen

Die ärztliche Versorgung im Süderelberaum ist seit längerem angespannt. Viele Menschen klagen bereits heute darüber, dass Termine bei Fachärzten nur mit langen zeitlichem Vorlauf zu bekommen sind. Auch die allgemeinmedizinischen Arztpraxen sind gut ausgelastet.

Durch den Zuzug von Flüchtlingen hat sich die angespannte Situation noch verschärft. Flüchtlingsunterkünfte am Aschenland I mit etwa 450 Menschen, am Geutensweg mit etwa 350 Menschen und an der Cuxhavener Straße mit etwa 200 Menschen sind bereits heute Realität. In naher Zukunft sollen weitere bis zu 1500 Flüchtlinge in Neugraben am Aschenland wohnen. In dieser Situation sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die ärztliche Versorgung der Bevölkerung zu optimieren. Es ist zu befürchten, dass infolge massiven Zuzugs von Flüchtlingen in Zukunft erst recht zu wenige Ärzte zur Verfügung stehen.

Da Wege über die Kassenärztliche Vereinigung bereits in der Vergangenheit kaum gefunden werden konnten, müssen jetzt unkonventionelle Wege der Gesundheitsversorgung erwogen werden. So sollte geprüft werden, inwieweit der grundsätzlich für Gesundheitsprävention zuständige Öffentliche Gesundheitsdienst ausnahmsweise ärztliches Personal für die Versorgung der Flüchtlinge im Rahmen eines Sonderrechts oder aufgrund des Hamburgischen Gesundheitsdienstgesetzes bereitstellen könnte. Eine Möglichkeit wäre, angestellte Ärzte vor Ort zu beschäftigen. Als bestehende gesetzliche Grundlage kommt § 2 Abs. 3 des Gesetzes über den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Hamburg in Betracht. Dort heißt es: „1. Der Öffentliche Gesundheitsdienst bietet im Zusammenwirken mit den vorrangig zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung Verpflichteten neben Angeboten der Vorsorge und der Verhütung von Krankheiten auch Möglichkeiten zur Heilung, Linderung oder Besserung von Krankheitsbeschwerden an, wenn und soweit dies nicht durch andere an der gesundheitlichen Versorgung Beteiligten gewährleistet ist. 2 Hierzu schließt der Öffentliche Gesundheitsdienst Vereinbarungen mit den Kosten- und Leistungsträgern.“

Wir als Neue Liberale Fraktion haben einen Antrag an die Bezirksversammlung Harburg gestellt, der gestern einstimmig im Hauptausschuss beschlossen wurde.

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wurde aufgefordert sowohl von den zuständigen Fachbehörde(n) als auch vom Bezirksamt Harburg prüfen zu lassen, ob und inwieweit zusätzliches ärztliches Personal über den Öffentlichen Gesundheitsdienst für die Versorgung von Flüchtlingen im Bezirksamtsbereich Harburg- insbesondere in Neugraben-Fischbek- zur Verfügung gestellt werden könnte.

Es bleibt zu hoffen, dass der hier aufgezeigte alternative Weg der Gesundheitsversorgung zur Lösung der Probleme genutzt wird.

24Feb

Neue Liberale“ sind Harburgs Oppositionskraft

Während so manch andere Fraktion im Winterschlaf verharrt, bringen wir Neue Liberale frische Farben in die triste und verkrustete Bezirkspolitik. Allein in diesem Jahr haben wir bereits 11 Anträge und 6 Anfragen eingereicht. 3 umfangreiche Stellungnahmen zu Flüchtlingsunterbringungen kommen hinzu. Einer unserer Anträge, der forderte zerfledderte Flaggen an der Autobahnauffahrt Neuland auszutauschen, wurde sogar von SPD und CDU ohne Murren beschlossen. Doch weder Harburgs Verwaltung noch Harburgs Große Koalition lassen sich gerne in die Karten schauen. Eine aktive Opposition ist Ihnen ein Dorn im Auge.

Unsere Aufgabe ist es jedoch gerade, die Bezirksverwaltung und deren Handeln zu kontrollieren. Als Opposition haben wir auch darauf zu achten, was die Mehrheitsfraktionen so treiben. Kritik an deren Verhalten bei Abstimmungen und in den Ausschüssen gehören zum politischen Alltag.

Kontrolle stößt bei SPD und CDU bisweilen auf heftige Gegenwehr, gelegentliche Einschüchterungs- oder Ablenkungsversuche eingeschlossen. Sei es der Denkmalschutz und der Erhalt schöner, alter Bauten, seien es unerwünschte Wettbüros im Phoenixviertel, sei es der kostenintensive Ausbau von Anliegerstraßen oder das immer wiederkehrende Thema Flüchtlingsunterbringung. Weichspülerei, Vertuschen und Dominotaktik prägten auch im Februar wieder das politische Handeln der Akteure von SPD und CDU.

Reich garnierte Reden mit Anekdoten aus der Vergangenheit von Harburgs CDU Chef Fischer lenkten in der jüngsten Parlamentssitzung von dem eigentlichen Kern der Dinge ab. Welche Straßen etwa unter hoher Kostenbeteiligung der Anlieger in den nächsten Jahren ausgebaut werden sollen, will die Koalition allein entscheiden. Warum sie es so will und nicht anders, bleibt ihr Geheimnis. Fragen dazu wurden vor und während der Sitzung nicht erlaubt.

Als es darum ging, andauernde Gesetzesverstöße wegen nicht beantworteter Senatsanfragen der Fachbehörden zu rügen, verweigerten sich SPD und CDU gänzlich. Sie selbst waren nicht betroffen, weil ihre Anfragen—anders als die der Opposition- meist pünktlich beantwortet wurden. Dies ist nicht nur mangelnde Harburger Solidarität, sondern auch ein bedenkliches Rechtsverständnis und jedenfalls Ausdruck mangelnder demokratischer Kultur.

Trotz massiver Gegenwehr: Wir werden weiterhin für Offenheit, Transparenz und Zivilcourage kämpfen!

Ihre Neue Liberale Fraktion- die Sozialliberalen-

15Feb

Geheimniskrämerei um den Ausbau von eeh-Straßen: Erteilt die CDU jetzt Maulkörbe für Harburgs Verwaltung?

Im jüngsten Verkehrsausschuss stand der Ausbau noch nicht fertig gestellter Straßen (eeh-Straßen) auf der Tagesordnung. Auf unsere Nachfrage, ob der öffentlich gewordene Antrag der Großen Koalition, der massive Veränderungen der bisher von der Verwaltung vorgesehenen Reihenfolge beim Straßenausbau vorsieht mit der Verwaltung abgestimmt sei, antwortete der Vorsitzende des Ausschusses, Rainer Bliefernicht (CDU) : „Diese Frage lasse ich nicht zu“.

Auch Nachfragen, ob sich die Prioritäten der Verwaltung beim Ausbau der Straßen geändert hätten und warum die Wattenbergstraße jetzt von Platz 60 jetzt auf Platz 1 der auszubauenden Straßen aufrücke, konnte oder wollte die Verwaltung nicht beantworten.

Dazu Kay Wolkau, Fraktionsvorsitzender:
„Einem Abgeordneten sein Fragerecht zu verweigern ist ebenso inakzeptabel wie verräterisch. Wollte der Vorsitzende kaschieren, dass die Verwaltung nach wie vor andere Pläne zu den Straßen hat als die CDU? Eine solche Geheimniskrämerei wirft weitere Fragen auf. Warum sollen ausgerechnet die gut erhaltenen 80 m Wattenbergstraße jetzt zuerst ausgebaut werden? Warum ist die Straße Plaggenhieb für den Ausbau erstmal nicht vorgesehen, der Ausbau der Nachbarstraße Foßholt aber nach wie vor dringlich? Das Fragerecht lassen wir uns von niemandem nehmen, auch nicht von Herrn Bliefernicht“

Isabel Wiest, verkehrspolitische Sprecherin:
„Das gesamte Verfahren ist intransparent und widersprüchlich. Es gibt einerseits ein ausgeklügeltes Bewertungssystem mit Punktzahlen für alle 67 noch auszubauenden Straßen. Andererseits gibt es offenbar weitere unbekannte Aspekte bei der Prüfung, welche Straße vordringlich auszubauen ist. Wir fordern, dass die Verwaltung alle Karten auf den Tisch legt. Für alle eeh-Straßen im Bezirk müssen alle Bewertungskriterien und alle Detailergebnisse offen gelegt und allgemein zugänglich veröffentlicht werden.

„Wir erwarten sowohl von der GroKo als auch von der Verwaltung uneingeschränkte Offenheit, Klarheit und Transparenz bei diesem für die Bürger so sensiblem Thema, so Wiest und Wolkau abschließend.

29Jan

Heutiger Jahrestag der Machtübernahme der Nazis mahnt zu Wertschätzung unserer Demokratie und zu Zivilcourage

Am heutigen 30. Januar jährt sich der Tag der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland zum 83. Mal.

Die Ernennung von Adolf Hitler durch Reichspräsident Hindenburg leitete am 30.01.1933 in Deutschland die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ein. Die erst 1919 errichtete erste deutsche Demokratie –die Weimarer Republik- fand an diesem Tage ihr politisches Ende.

Die Neuen Liberalen Hamburg fordern im Andenken an das Ende der Weimarer Republik und der Machergreifung der Nazis zu mehr Zivilcourage und demokratischer Kultur in unserem Lande auf.

Barbara Lewy, Landesvorsitzende: „Deutschland hat heute zum Glück eine formal gut funktionierende parlamentarische Demokratie. Wie damals mehren sich auch heute dumpfe Parolen, politisch motivierte Gewalt und Hetze gegen Politiker. Hier ist Wachsamkeit geboten. Gerade das Ende von Weimar und der Aufstieg der Nationalsozialisten lehren uns, dass Mitbestimmung, Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind. Die mit unserer Demokratie errungenen Bürgerrechte für alle sind Werte, die im Lichte allgegenwärtiger Gewaltherrschaft in vielen Teilen unserer Erde nicht hoch genug geschätzt werden können.

Kay Wolkau, Landesvorsitzender: „Die Weimarer Republik litt seit ihrer Geburt an einem Mangel gewachsener demokratischer Kultur. Erbittertes Freund-Feind-Denken und große weltanschauliche Gräben in Gesellschaft und Politik ließen der damaligen Demokratie kaum eine Chance. Für uns heute gilt es, unsere gewachsene Demokratie zu erneuern, Verkrustungen aufzubrechen und die Demokratie damit lebendig zu halten. Wir Neue Liberale stehen für Transparenz, Bürgerbeteiligung und Zivilcourage– kurz: für demokratische Kultur.

25Jan

Keine vorschnellen Baumfällungen am Sinstorfer Kirchweg und Leuchtkäferweg

Zwei Grundstücke am Sinstorfer Kirchweg und am Leuchtkäferweg sollen nach dem Willen der Fachbehörde jeweils als Standort für die öffentlich-rechtliche Unterbringung genutzt werden.

Bei beiden Grundstücken handelt es sich um Teile eines Landschaftsschutzgebietes. Auf beiden Arealen befindet sich älterer Baumbestand.

Auf den Grundstücken ist die Errichtung von insgesamt jeweils 18 zweigeschossigen Wohnmodulbauten vorgesehen. Bauanträge sind noch nicht gestellt. Eine Umsetzung der Vorhaben ist erst im Laufe des Jahres 2016 geplant.

Gleichwohl will die Fachbehörde noch im Februar 2016 mit dem Fällen von Bäumen auf den jeweiligen Arealen beginnen. Da ab 01.März wegen des Beginns der Brutsaison der Vögel ein Fällen von Bäumen grundsätzlich untersagt ist, müssten die Rodungsarbeiten bereits Monate vor Baubeginn vorgenommen werden, so die Fachbehörde.

Ein solches Vorgehen ist vorschnell. Unnötige Baumfällungen sind zu befürchten, da die Anordnung und Ausrichtung der Gebäude auf beiden Arealen derzeit noch ungeklärt ist.

Für die Erschließung des Areals am Leuchtkäferweg werden derzeit noch zwei Varianten geprüft. Dabei handelt es sich zum einen um einen Ausbau des Leuchtkäferwegs, zum anderen um eine Erschließung über den Rüterskamp. Welche der Varianten gewählt werden, ist noch offen. Die Anhörung hat ergeben, dass Baumfällungen vor allem dann erforderlich wären, wenn die Erschließung über den Rüterskamp erfolgt.

Am Sinstofer Kirchweg ist zudem der Baumbestand angeblich besonders hochwertig. Da hier außerdem der Bau einer Lärmschutzwand in Frage steht, wäre auch insoweit unklar, welche baumbestandenen Teilflächen genau benötig werden. Ein vorzeitiger Kahlschlag, der ggf. völlig unnötig ist, sollte jedenfalls vermieden werden. Notfalls wäre das Ende der Brutsaison abzuwarten.

Vor diesem Hintergrund haben wir als neue Liberale Fraktion beantragt, dass auf Baumfällungen im Zusammenhang mit den geplanten Flüchtlingsunterbringungen am Leuchtkäferweg und am Sinstorfer Kirchweg so lange verzichtet wird, bis feststeht, welche Baumfällungen tatsächlich notwendig sind, um die Vorhaben zu realisieren. Im Zweifelsfalle ist bis zum Ende der Vogelbrutsaison zu warten. Entsprechende Fällgenehmigungen sind abzulehnen, so lange keine entsprechenden Bauanträge gestellt sind.

22Jan

Stellungnahme zur Nutzung eines Grundstücks am Sinstorfer Kirchweg als Standort für Flüchtlingsunterbringung

Die Neue Liberale Fraktion Harburg ist sich der dringenden Notwendigkeit bewusst, dass Hamburg in kurzer Zeit viele Einrichtungsplätze für Flüchtlinge schaffen muss, um den Flüchtlingsströmen gerecht zu werden.

Es ist unsere rechtliche und vor allem auch moralische Verantwortung, in Not geratene Menschen bei uns aufzunehmen.

Erleichtert dürfen wir feststellen, dass die von uns mehrfach kritisierte Anwendung von Polizeirecht dieses Mal unterbleibt und die rechtsstaatlich vorgesehen Verfahrenswege im Wesentlichen eingehalten werden.

Die Anhörung nach § 28 BezVG wird dieses Mal frühzeitig durchgeführt und von der Fachbehörde wenigstes in diesem Fall offenbar wieder ernst genommen.

Dies vorausgeschickt nimmt die Fraktion Neue Liberale Harburg wie folgt Stellung:

Wir stimmen dem genannten Standort für öffentlich-rechtliche Unterbringung grundsätzlich zu, dies jedoch nur unter folgenden Bedingungen:

1. Unnötiges Fällen von Bäumen wird vermieden
2. Eine verbesserte ÖPNV-Anbindung mit engeren Taktungen der Busse wird gewährleistet
3. Sowohl für die Nachbarschaft als auch für die Flüchtlinge gibt es einen örtlichen Ansprechpartner in Sicherheitsfragen im Falle von Konflikten

Begründung:

Die Neue Liberale Fraktion Harburg steht für eine integrationsfördernde und sozialverträgliche Unterbringung von Flüchtlingen. Das kann nur gelingen, wenn den Menschen dezentrale, überschaubare Wohneinheiten, verteilt über das gesamte Stadtgebiet zur Verfügung stehen.

Wenngleich festzustellen ist, dass die Anzahl der Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, weiter deutlich gestiegen ist, so ist eine öffentlich-rechtliche Unterbringung mit – wie hier mindestens- 450 Plätzen zu groß, um eine vernünftige Integration der Menschen zu ermöglichen.
Dies gilt umso mehr als in der Nähe des hier in Rede stehenden Standorts am Leuchtkäferweg die Unterbringung von weiteren ca. 450 Flüchtlingen vorgesehen ist.

Wir erkennen an, dass die Fachbehörde sich hier ernsthaft bemüht, mehr Behutsamkeit als bisher bei der Errichtung von Flüchtlingsunterkünften walten zu lassen.

Gleichwohl gibt es nach wie vor erhebliche Defizite. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Größe der Einrichtung als auch im Hinblick auf die verkehrliche Anbindung und den Naturschutz.

Flankierende Maßnahmen wie etwa ein besonderes Sicherheits- und Sozialmanagement sind ebenfalls von Bedeutung.

Vorliegend sind vor allem drei Aspekte wichtig.

1. ÖPNV-Anbindung

Angesichts bereits heute teilweise überfüllter Busse auf der Linie 143 dürfte das bisherige Busangebot nicht ausreichen, um die stärkere Nachfrage infolge einer Vielzahl von Flüchtlingen gerecht zu werden. Inwieweit hier zeitnah eine verbesserte und zureichende Busanbindung geschaffen werden wird, bleibt völlig offen.

2. Naturschutz

Es ist vorgesehen, dass noch im Februar 2016 mit dem Fällen von Bäumen auf dem gesamten Gelände begonnen wird, weil am 01.März wegen des Beginns der Brutsaison der Vögel ein Fällen von Bäumen grundsätzlich untersagt ist.
Ein solches Vorgehen ist vorschnell. Unnötige Baumfällungen sind zu befürchten, da die Anordnung und Ausrichtung der Gebäude derzeit noch ungeklärt ist.

Zudem handelt es sich hier um einen ökologisch hochwertigen Baumbestand u.a. mit alten Buchen, Kastanien, Weiden und Ahornbäumen. Das Fällen eines solchen Baumbestands ist allenfalls dann hinnehmbar, wenn dies für die Realisierung des Vorhabens unerlässlich ist. Letzteres ist bisher nicht dargelegt. Da hier außerdem der Bau einer Lärmschutzwand in Frage steht, wäre in mehrfacher Hinsicht unklar, welche baumbestandenen Teilflächen genau benötig werden.

Einen unnötigen Kahlschlag solch wertvoller Baumbestände lehnen wir strikt ab.

3. Ansprechpartner vor Ort bei Sicherheitsfragen

Bei der Vorort-Veranstaltung und im Rahmen der Anhörung hat sich ergeben, dass viele Menschen ein Sicherheitskonzept fordern.
Den Befürchtungen der Menschen, es könnte in oder im Umfeld der Flüchtlingsunterbringung zu Konflikten kommen, sollte Rechnung getragen werden.

Ein Ansprechpartner für Sicherheit sollte stets vor Ort sein und den Menschen, sowohl den Flüchtlingen als auch den Nachbarn in Sachen Sicherheit zur Verfügung stehen.

Grundlegendes

Wir erwarten, dass Bezirk und Senat frühzeitig alternative Orte für Öffentliche Unterkünfte identifizieren. Der Standort muss uneingeschränkt geeignet sein.

Gute ÖPNV-Anbindung, vernünftige Versorgungsmöglichkeiten und eine sichere Unterbringung sind oberstes Gebot.
Es ist für uns selbstverständlich, dass der Bezirk Harburg weiterhin seinen Anteil leistet, Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft zu bieten.

Jedoch muss auf eine angemessene Verteilung der Flüchtlingsunterkünfte auf die Bezirke geachtet werden.
Der Anteil an Flüchtlingsunterkünften im Bezirk Harburg ist derzeit bezogen auf Einwohnerzahl und Sozialstruktur des Bezirks im Verhältnis zu den anderen Bezirken weit überdurchschnittlich.
Eine gleichmäßigere Verteilung im Stadtgebiet ist sicherzustellen.

Wir fordern daher:
– ein Gesamtkonzept für die öffentliche Unterbringung in Hamburg, mit dem Ziel kleinerer, Integration fördernder Wohneinheiten gleichmäßig verteilt über das gesamte Stadtgebiet.
– einen Verteilerschlüssel für Hamburg, der Einwohnerzahl und Sozialstruktur der Bezirke berücksichtigt.
– Kurzfristig für eine deutlich verbesserte ÖPNV-Anbindung des konkreten Standorts zu sorgen.
– auf Baumfällungen so lange zu verzichten, bis feststeht, welche Baumfällungen tatsachlich notwendig sind, um das Vorhaben zu realisieren. Notfalls ist bis zum Ende der Vogelbrutsaison zu warten.

16Jan

Verkehrsausschuss: SPD und CDU behindern Verkehrsberuhigung in Wohngebieten

– Antrag der Neuen Liberalen für Tempo-30-Zonen auf Eis gelegt –

Im gestrigen Verkehrsausschuss verweigerte die Große Koalition einen Beschluss über die Ausweitung weiterer Tempo-30-Zonen im Bezirk. Die Begründung des Abgeordneten Fuß (SPD): „Wir haben Beratungsbedarf“. Bereits im November wollte die SPD den Antrag mit Verweis auf die hohen Umbaukosten nicht beschließen.

Dazu erklären Kay Wolkau und Isabel Wiest: „Wieder einmal handelt die Große Koalition gegen Harburger Interessen. Bereits 2011 wurden zwischen Bezirkspolitik, Fachbehörde, HVV, den Verkehrsbetrieben, der Polizei und der Feuerwehr acht Straßenzüge als geeignete Tempo-30-Zonen identifiziert. Es ist hanebüchen, dass nach über fünf Jahren noch immer fünf Straßen davon nicht verkehrsberuhigt sind.“

Kay Wolkau, Fraktionsvorsitzender: „Nun sitzen die Grünen in Hamburgs Regierung und Harburg bekommt in den nächsten Jahren nicht eine Tempo-30–Zone hinzu. Das ist erbärmlich. Peinlich ist auch das Verhalten der Harburger SPD. Noch 2010 zur Zeit der Schwarz-Grünen Koalition hatte die SPD keine Probleme, mehr Tempo-30-Zonen zu fordern. Damals waren die Genossen noch in der Opposition. Jetzt, in der Regierung haben die „Beratungsbedarf“ und schieben die Entscheidung auf den „St. Nimmerleinstag“

Isabel Wiest, verkehrspolitische Sprecherin: „Die Argumentation mit hohen Kosten ist vorgeschoben. Viele der im Antrag genannten Straßenzüge, wie etwa Triftstraße, Hausbrucher Moor oder die Haakestraße (Ost) könnten auch ohne umfangreichen Umbau sofort als Tempo-30-Zonen ausgewiesen werden. In Wohngebieten müssen sich die Autofahrer den Interessen der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer unterordnen und nicht umgekehrt. Die verkehrsgeplagten Anwohner, Senioren und Kinder zahlen die Zeche für die einseitige Politik der Groko–Mehrheit.“

„Wir werden uns weiterhin für eine Verkehrsberuhigung und für mehr Freiräume von Radfahrern und Fußgängern in Wohngegenden einsetzen“, so Wolkau und Wiest abschließend.