Ja, hier nun der letzte Teil meiner Gedanken zur Bundeswahl am kommenden Wochenende.
Der Wahlkampf befindet sich in seiner Endphase. Als langweilig und belanglos wurde er bisweilen beschrieben. Das Ergebnis steht angeblich ja auch schon fest, da allen Umfragen zufolge Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt. Mag sein. Und dennoch habe ich ja eine eigene Verantwortung wahrzunehmen und kann mich nicht hinter Wahlumfragen verstecken.
Ich mache meine Wahlentscheidung nicht vom Verlauf des Wahlkampfs abhängig. Wichtiger ist es zu beobachten, was die Parteien in der Vergangenheit getan haben und zwar besonders in den letzten 4 Jahren. Und was die Regierungsparteien betrifft, ist es auch wichtig zu schauen, was sie gerade nicht gemacht haben. Da fällt mir so einiges ins Auge.
Wenn man nicht weiß, wen man wählen soll, muss man sich fragen: Soll es genauso weitergehen wie bisher? Dann möge man die CDU wählen, denn die war nun schon so lange am Ruder, dass ich nachrechnen müsste, wie lange eigentlich. Wer Veränderungen wünscht, muss eine andere Partei wählen. Wer die Phase der schwarz-gelben Koalition besonders attraktiv fand, möge für die FDP votieren. Anhänger der Großen Koalition sind im Zweifel wohl gut beraten, die SPD zu wählen, während Gegner der Großen Koalition eine der kleineren Parteien ankreuzen müssten.
Und damit sind wir mitten drin in einem weiteren Dilemma. Wer seine Stimme effektiv einsetzen möchte, muss taktisch wählen. Denn bei dieser Wahl wird über die jeweilige Partei mutmaßlich auch eine bestimmte Koalition gewählt. Und dabei haben leicht die Parteien das Nachsehen, die es schwer haben Koalitionspartner zu finden. Das ist die eine Seite der Medaille.
Wer jedoch vor allem Protest ausdrücken will, wird gerade auf jene Parteien verwiesen, die aller Voraussicht nach im Koalitionspoker keine Rolle spielen werden. Diese Rolle des Protests haben neben Linken und AfD auch die so genannten Kleinparteien. Wer also Protest wählen will, hat viel mehr Auswahl als er vielleicht denkt. Hier kann es sich lohnen, auch einmal die Kleinparteien, wie DiB oder die BGE-Partei sich genauer anzuschauen.
Mir persönlich reicht es allerdings kaum, nur Protest zu wählen. Ich möchte mit meiner Stimme möglichst Einfluss auf die spätere Regierungskonstellation nehmen. Gründe aus Überzeugung eine derzeitige Kleinpartei zu wählen, gibt es für mich nicht. Denn meine noch so junge Partei, die Neue Liberale –die Sozialliberalen- tritt ja nicht zur Wahl an.
Deshalb: Wer nun so gar nicht weiß, was er wählen soll, für den ist es auch eine gute Idee, dieses Mal jene etablierte Partei zu wählen, die sich erklärtermaßen besonders für Umwelt- und Gerechtigkeitsthemen einsetzt. Denn die Bundestagswahl ist -wie eben manchmal im Leben- eine Wahl des kleineren Übels.
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