Neues Jahr, Neue Kultur, Neue Liberale !
Politisch war es ein sehr bewegendes Jahr. Die Flüchtlingsdebatte war das überragende Thema 2015 und hat andere lokalpolitischen Themen überlagert.
Wir Neue Liberale haben uns jedoch bewusst mit allen für Harburg wichtigen Themen befasst: Verkehrspolitik, Stadtplanung, Sozialpolitik und Kultur.
Unsere Initiativen zielten stets darauf, mehr Transparenz und demokratische Kultur in die Bezirkspolitik zu tragen. Bürgerbeteiligung war, ist und bleibt unser Kernthema. Gerade bei der Stadtplanung und beim Ausbau von Anliegerstraßen (eeh-Straßen) sind viele Menschen teilweise höchstpersönlich betroffen. Hier gilt es vernünftige Lösungen unter Einbeziehung der Menschen zu finden.
Unsere Initiativen für mehr Transparenz und Informationen der Bürger haben erste Früchte getragen. Es gibt heute mehr erklärende Informationen über die Arbeit des Kommunalparlaments und seiner Ausschüsse im Internet, gedruckte Exemplare der Tagesordnung und einleitende mündliche Informationen des Vorsitzenden für die anwesenden Bürger bei den Sitzungen im Rathaus.
Viele andere unserer Anträge wurden 2015 jedoch mit teilweise abenteuerlichen Begründungen abgelehnt.
Ein Beispiel: Als wir mehr Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Wohnungsbaukonferenz 2015 forderten, hielten SPD und CDU das für überflüssig, da die Verwaltung sich doch ohnehin darum kümmere. Tatsächlich gab es dann nicht ein einziges Plakat, das auf die Konferenz hinwies. Letztlich war die Wohnungsbaukonferenz eine Tagung nur von Fachleuten, nicht aber -wie wir wollten- der allgemeinen Harburger Öffentlichkeit.
Insgesamt gilt: Harburgs Große Koalition (GroKo) widersetzte sich im scheidenden Jahr hartnäckig vielen unseren Forderungen vor allem nach mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Das gipfelte im Sommer in der öffentlichen Aussage eines CDU- Vertreters, er sei „von unseren ständigen Forderungen für mehr Bürgerbeteiligung genervt“.
Meistens lehnte die Groko im scheidenden Jahr unsere Anträge ohne nähere Begründung ab, wie erst jüngst beim Thema Verkehrsberuhigung in Wohngebieten und beim Freibad Neugraben geschehen. Dies hat oft taktische, weniger inhaltliche Gründe. Taktik darf sein, doch die Interessen aller Harburgerinnen und Harburger müssen im Vordergrund stehen. Letzteres nenne ich „demokratische Kultur“.
Vor allem SPD und CDU haben in puncto „demokratische Kultur“ viel nachzuholen. Während SPD-Fraktionschef Heimath jüngst immerhin zugab, er sehe in der Zusammenarbeit mit der Harburger Opposition noch Verbesserungsbedarf, schaltet CDU-Chef Fischer ganz auf stur und betont, es widerspräche den Grundsätzen der parlamentarischen Demokratie überhaupt mit der Opposition zusammenzuwirken.
Gerade auf kommunaler Ebene und besonders in Harburg ist es oft im Interesse der Bürger, wenn die Fraktionen gegenüber dem Hamburger Senat klar gemeinsam Position beziehen. Dies ist gerade jenen Politikern bekannt, die schon länger in Harburg Politik machen.
Um es mit den ähnlichen Worten wie Harburgs CDU Chef zu sagen: Ein stärkeres Zusammenwirken der GroKo mit der Opposition war kaum möglich, da es nicht den Grundsätzen des Ego der Großen Koalition und ihrer Vertreter entsprach !
Wie war es noch mit den guten Vorsätzen? Jetzt ist die Zeit dafür !
Ich wünsche eine schöne Jahreswende – Neues Jahr, Neue Kultur, Neue Liberale !